Maria Montessori
Kinder im Alter von etwa sechs bis elf Jahren möchten ihre Interaktionen ausweiten (die Gruppe wird wichtig). In diesem Alter interessieren sich die Kinder zunehmend für Fragen der Gerechtigkeit und der Moral.
Im Rahmen der beginnenden Abstraktionsfähigkeit möchten sie Ursachen und Wirkungen erforschen. Die Vorstellungskraft wächst und die Kinder können immer weitere Zusammenhänge erschließen. Die Kinder brennen auf das Erlernen der Schriftsprache und das Erfassen von Mathematik.
In der Montessori-Pädagogik gehen wir auf diese Entwicklungsbedürfnisse der Kinder ein.
Die Kinder kommen nur dann zu wesentlichen Erfahrungen mit den Lerngegenständen und mit sich selbst, wenn sie sich in tiefer Konzentration auf diese Gegenstände einlassen können – mehr dazu unter Freiarbeit und Das Material!
Der Unterricht beginnt täglich um 08:15 Uhr, zu diesem Zeitpunkt müssen alle Kinder anwesend sein. Sinnvoll ist es, wenn die Kinder bereits ab 08:00 Uhr ankommen. Sie haben dann noch Zeit, von Erlebnissen auf dem Schulweg zu berichten, ihre Freiarbeit am Nachmittag zu zeigen und Kontakt zu Pädagog*innen oder Freund*innen aufzunehmen. Die Kinder nehmen die Arbeit auf, sobald sie angekommen sind, denn an fast allen Tagen beginnt die Schule mit mindestens zwei Stunden Freiarbeit.
Es gibt eine Frühstückspause im Klassenzimmer, in der die Kinder an den Tischen sitzen, in Ruhe das mitgebrachte Frühstück essen und vielleicht den Tee trinken, den jemand aus der Klasse inzwischen gekocht hat. Von 10:30 Uhr bis 11:00 Uhr ist Hofpause für die gesamte Schule. Der Pausenhof bietet eine Reihe von Spiel-, aber auch Rückzugsmöglichkeiten und er wird weiter im Sinne einer vorbereiteten Umgebung ausgestaltet. Es gibt gemeinsame Bereiche für Grund- und Sekundarstufenschüler, aber auch Bereiche, die den älteren Schüler*innen allein vorbehalten sind.
Der Unterricht endet an vier Tagen für alle um 12:30 Uhr, am fünften Tag für die Erst- und Zweitklässler um 11:45 Uhr. Dritt- und Viertklässler haben einmal in der Woche Nachmittagsunterricht, der um 14:30 Uhr endet.
Neben der Arbeit gibt es immer wieder feierliche Höhepunkte, die die Klasse gemeinsam gestaltet. Das sind insbesondere die Geburtstage der einzelnen Kinder, kleine Feste zum Abschluss eines Projekts oder zu den Festtagen im Jahreslauf. Im Zusammenhang mit Projekten finden häufig Exkursionen statt. Einmal im Jahr ist jede Klasse für eine Woche in einem Schullandheim.
Eine große Rolle im Schulleben spielen der jährliche Tag der Offenen Tür im Oktober sowie das Sommerfest im Juli. Alle Klassen beteiligen sich bei der Gestaltung oder nutzen die Gelegenheit für eine Präsentation ihrer Arbeit.
Das Montessori-Material dient der Ausbildung des Willens, der individuellen Reifung, der Ausformung der inneren Energie eines jeden Kindes. Das Material hat daher Priorität vor allem anderen.
Alles Material, das wir einsetzen, wird kritisch darauf überprüft, ob es den Ansprüchen genügt, die wir an Montessori-Material stellen:
Die Kinder nehmen die Arbeit auf, sobald sie angekommen sind, denn an fast allen Tagen beginnt die Schule mit mindestens zwei Stunden Freiarbeit. Das bedeutet, dass die Kinder den Inhalt ihrer Arbeit, ihre Arbeitspartner*in und den Arbeitsplatz frei wählen können. Ob die Kinder in diese Phase “hineingleiten” oder ob der Beginn für die ganze Gruppe mit einem Morgenkreis markiert wird, bleibt der Einschätzung der Pädagog*innen überlassen. Bei der Arbeit wird im Flüsterton gesprochen – nur so ist es möglich, dass viele gleichzeitig an ganz unterschiedlichen Projekten arbeiten können, ohne sich zu stören.
Freiarbeit am Nachmittag (FaN)
Lernen ist nicht auf die schulische Unterrichtszeit begrenzt. Gelernt wird von vornherein auch zu Hause: Wie man einen Kuchen bäckt, wie man einkauft, wie man etwas repariert, den Rasen mäht usw. Diese Lernformen werden während der Schulzeit bewusst gepflegt und als sinnvoll erfahren. Deshalb werden Kinder und Jugendliche an der MONTESSORI Schule immer wieder dazu aufgefordert, ihre häuslichen Lernerfahrungen in den Unterricht einzubringen und Kenntnisse weiterzugeben.
Wir erwarten, dass die Kinder sich auch außerhalb der Schule regelmäßig mit schulischen Themen und ihren Lernaufgaben beschäftigen. Das Ziel der Montessori-Pädagogik ist, dass sie das freiwillig und selbstständig tun. Es gibt keine regelmäßigen, gleichen, für alle verpflichtenden Hausaufgaben.
In der Grundschule können die Kinder zunächst nur in geringem Maß ihre eigene Arbeit dokumentieren. Sie führen z.B. ein Heft, in das sie regelmäßig ihre “Freiarbeit am Nachmittag” eintragen und im Lauf der Zeit lernen, das differenziert und übersichtlich zu tun.
Sobald sie schreiben können, beginnen sie ihre Arbeit in der Schule auf Karteikarten zu dokumentieren. Ein Großteil der Dokumentation muss aber noch von den Pädagog*innen übernommen werden: Sie führen Beobachtungsbögen über Arbeits- und Sozialverhalten der Kinder. Sie geben ihnen Rückmeldungen, leiten sie zur Selbsteinschätzung an und schreiben zum Schuljahresende Zeugnisbriefe an das Kind, in denen die Beobachtungen zum Arbeits- und Sozialverhalten, zum Kenntnisstand in den einzelnen Fachbereichen sowie Anregungen zur weiteren Arbeit zusammengefasst sind. Jeweils zum Halbjahr findet ein Zeugnisgespräch statt, bei dem das Kind seinen Eltern berichtet, was es gelernt hat, wie es ihm in der Schule geht und welche Ziele es sich für das nächste Halbjahr setzt. Den Zeugnisgesprächen geht eine intensive Reflexions- und Vorbereitungszeit in der Klasse voraus. Die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung wird dabei gestärkt, die Motivation der Kinder bleibt erhalten. Bei zusätzlichen Elterngesprächen sprechen Lehrer*innen und Eltern über eventuelle Lernschwierigkeiten und Lehrer*innen geben Tipps zur Vermittlung von Lerninhalten.
Eine wichtige Rolle spielen an unserer Schule regelmäßige Elterngespräche. Zu einem ersten Gespräch im Jahr werden die Eltern von den Klassenlehrer*innen eingeladen, den zweiten Termin vereinbaren die Eltern selbst.
Alle Kinder, die in eine der üblichen Grundschulen eingeschult werden könnten, können auch die MONTESSORI Grundschule besuchen. Dazu gehören auch Kinder mit Behinderung. Es ist uns dabei wichtig, dass deren Eltern sich für das MONTESSORI Konzept entscheiden und zu Hause nach ähnlichen Prinzipien erziehen.
Jährlich können wir 50 Plätze neu besetzen, davon zwei für Kinder mit Behinderung.
Der Anmeldeschluss für Erstklässler*innen ist Mitte Januar des Jahres der Einschulung. Den genauen Termin finden Sie jeweils auf unserer Webseite. Wenn Sie ein Kind mit Behinderung einschulen möchten, bitten wir um Anmeldung bis zum Dezember. Anmeldungen (auch für Seiteneinsteiger*innen) werden immer angenommen, die Reihenfolge von Anmeldungen spielt keine Rolle. Die Entscheidung, ob ein Kind einen Schulplatz bekommt, fällt im Rahmen des Aufnahmeverfahrens. Für Erstklässler*innen findet der Schnupperunterricht Ende Januar statt. Seiteneinsteiger*innen werden jeweils zum Halbjahr bzw. zum Schuljahresende aufgenommen, wenn Plätze frei geworden sind.
Seiteneinsteiger*innen
Da wir nur einzelne Plätze für Seiteneinsteiger*innen anbieten können, beraten unsere Lehrkräfte Eltern persönlich, wenn ein Platz in einer Klasse frei wird.
Gerne können interessierte Eltern, die sich um einen Platz auf der Warteliste bewerben möchten, die Informationsmöglichkeiten beim Tag der Offenen Tür oder das Scola-Angebot nutzen.
Informationen zu unserer Grundschule:
In unserem Terminkalender finden Sie alle wichtigen Termine.
Formulare zur Aufnahmebewerbung für die Grundschule erhalten Sie im Schulsekretariat oder unter Downloads.
Wenn wir den Grundgedanken der Montessori-Pädagogik folgen könnten, würde es dieses “Ende der Grundschulzeit” nicht geben, sondern stattdessen eine Schule für ALLE, die dann wirklich alle bis zur zehnten oder zwölften Klasse besuchen.
In Bayern – wie in vielen anderen Bundesländern auch – fällt jedoch die Entscheidung für die weitere Schullaufbahn nach der vierten Klasse.
Informationen zu möglichen Schullaufbahnen und den unterschiedlichen schulischen Angeboten bekommen die Eltern beim “Beratungsabend zur Schullaufbahn”, der jährlich im November stattfindet.
Die Ziele der MONTESSORI Schule verbieten es, den Unterricht in den Klassen an einem “Übertritt ans Gymnasium” auszurichten. Im Mittelpunkt steht bei uns die Gleichwertigkeit und Gleichrangigkeit aller Kinder. Von daher geht es darum, jedes einzelne Kind in seinen persönlichen Stärken zu fördern und vor allem die Lernbereitschaft weiter auszuschöpfen, die in der späten Kindheit bis zur 6. Klasse stark zunimmt.
gefördert durch: