Über die AG Mutmachstunden
Unser Team der Mutmachstunden (MMS) wurde im Schuljahr 2009/2010 gegründet. Auslöser war das Projekt „Achtung Grenze“ des deutschen Kinderschutzbundes, das jeweils für alle Viertklässler der Montessori Schule durchgeführt wird. Viele Eltern wünschten sich auch für die jüngeren Kinder ein entsprechendes Angebot. Pädagogisch ausgebildete und entsprechend qualifizierte Eltern am Montessori Zentrum haben daraufhin die Mutmachstunden konzipiert und weiterentwickelt.
Ziel der Mutmachstunden ist es, Kinder der ersten und zweiten Klasse altersentsprechend an das Thema „Prävention von (sexueller) Gewalt“ heranzuführen. Wir ermutigen sie spielerisch, sich selbst wahrzunehmen, ihren Gefühlen zu vertrauen – und „Nein“ zu sagen.
Die MMS umfassen daher drei Module zu den Themen „Gefühle erkennen, Grenzen setzen, Nein sagen!“, „Wie kann ich mir selbst helfen?, "Wie und wo kann ich selbst Hilfe organisieren?“ und „Gute und schlechte Geheimnisse“. Zum Abschluss präsentieren die Schüler*innen ihrer Klasse, was sie in den MMS gelernt haben.
Didaktisch-methodisch verwenden wir Lieder und Geschichten, Yogaübungen, Achtsamkeitsübungen und Inhalte aus dem Konzept für bewusste Sprache. Wir führen Rollenspiele durch, Gesprächsrunden mit einem indianischen Redestab, malen und basteln. Die Stunden werden immer von zwei Trainer*innen geleitet und haben eine klare Struktur.
- die sich für dieses wichtige und sinnvolle Thema interessieren oder schon Vorwissen mitbringen
- die gerne wertschätzend mit Kindern arbeiten
- die sich einarbeiten und regelmäßig im Team treffen, um das Konzept zu evaluieren und weiter zu entwickeln
- die sich bei der Durchführung des Konzeptes in einer oder mehreren Klassen einbringen wollen.
- AG-Treffen nach Bedarf (ca. 2 bis 3 Mal pro Jahr)
- für die Durchführung der MMS pro Klasse 3 x 2 Schulstunden plus Vorbereitungszeit und 20 Minuten für die Klassenpräsentation
Neuigkeiten aus der AG Mutmachstunden
Liebe Eltern,
wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in diesem Jahr und bedanken uns recht herzlich für die Mitarbeit am Zentrum!
Herzliche Grüße,
Der Vorstand und die Verwaltung des MONTESSORI Förderkreis Nürnberg e. V.!
Grundlagen unserer Arbeit
Nein sagen!
Gefühle erkennen und Grenzen setzen
In diesem Baustein geht es darum, eigene und fremde Gefühle wahrzunehmen. Wir zeigen Gefühlebilder, die die Kinder interpretieren und lassen sie selbst ein Gefühl malen. Danach besprechen wir, in welchen Situationen die Kinder Wut, Widerstand oder ein „komisches Gefühl“ entwickeln. Wir greifen typische Situationen aus ihrem Alltag auf, in denen sie klar NEIN sagen dürfen, wie z. B. bei einer Rangelei auf dem Pausenhof, im Klassenzimmer oder mit Geschwistern zu Hause. Hier setzen wir die 3 A ein (Ansprechen – Anschauen – Atmen) und üben das mit ihnen. In einer weiteren Übung vermitteln wir den Kindern ein Gefühl für ihre körperliche Grenze, die jeder Mensch ausstrahlt, wenn er sie selbst fühlt und um sie weiß. Die Kinder üben sich in Achtsamkeit.
Hilfe holen!
Wer hilft mir? – Was kann ich selbst tun?
Im zweiten Baustein vermitteln wir den Kindern, dass jeder Mensch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit hat. Wenn dieses Recht missachtet wird, dürfen sich Kinder Hilfe holen. Es geht hier um Situationen, in denen ein anderes Kind/Erwachsener das Kind unangenehm berührt. Dies betrifft sowohl das Schlagen/Treten o. ä. auf dem Pausenhof als auch das „Pflichtküsschen für die Oma“. Credo: Mein Körper gehört mir!
Helfen können zum Beispiel die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen und auch Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen: Nummer gegen Kummer! Als Erstmaßnahme lernen Kinder die 3 L kennen: Licht, Leute, Laut! Die Kinder basteln eine SOS-Karte mit allen für sie relevanten Telefonnummern. Diese Karte tragen viele Kinder inzwischen in ihrem Schulranzen.
Umgang mit Geheimnissen - sich jemandem anvertrauen!
Was sind gute und schlechte Geheimnisse?
Im letzten Baustein geht es um gute und schlechte Geheimnisse. Schlechte Geheimnisse drücken im Bauch und tun nicht gut. Diese zu erzählen ist kein Verrat!
Wir spielen in einem Rollenspiel eine typische Situation aus dem Leben der Kinder und fragen, wie sie damit umgehen würden. In der Austauschrunde sammeln wir Ideen und auch mögliche Hürden. Wovor habe ich Angst, wenn ich es erzähle? Was könnte passieren? Wem kann ich das erzählen? Haustiere sind dafür keine guten Ansprechpartner. In dieser Sequenz können sie auch alle bisherigen Erkenntnisse einbringen und festigen. Als kleines „Erinnermich“ bekommen sie zum Schluss „Kraftsteine“ aus der geheimnisvollen Schatztruhe.